Kooperation, Beratung & Transfer
Aktionsplan Inklusion der Stadt Sankt Augustin wird evaluiert, um diesen für eine zweite Entwicklungsphase fortzuschreiben.
Das „Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen“ (BGG; 2002) und das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG; 2006) konkretisieren das im Grundgesetz definierte Diskriminierungsverbot (Artikel 3 Abs. 3). Im Sinne einer modernen Politik für Menschen mit Behinderungen drückt sich die Orientierung am Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe in der Bundesrepublik Deutschland darüber hinaus auch in der Sozialgesetzgebung (u. a. Sozialgesetzbücher Neun und Zwölf [SGB] IX und XII) aus. Auf kommunaler Ebene, als Teil der Exekutive, wurden in den letzten Jahren – entsprechend der Verpflichtung durch die Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention – Aktionspläne zu deren Umsetzung bzw. lokale Teilhabepläne vorgelegt. Der Aktionsplan der Stadr Sankt Augustin wurde als Steuerungsmittel kommunaler Inklusionsprozesse 2014 in Kraft gesetzt und nun zum ersten Mal evaluiert. Dafür begleitet das Lehrgebiet EEIB (Dr. Michael Schurig) den Prozess mit einer Systemevaluation, welche die Perspektiven aller Stakeholder in einem multimethodischen und triangulativen Ansatz zusammenbringt.
Leitung: Dr. Michael Schurig, TU Dortmund
Laufzeit: 30.9.2020 - 30.9.2021
Finanzierung: Kommune Sankt Augustin/Rhein Sieg-Kreis/Land NRW (Drittmittel)
Ausgehend vom Fachgebiet Sprache & Kommunikation der Technischen Universität Dortmund findet seit 2019 unter Anleitung von Dr. Nadine Elstrodt-Wefing, Jun.-Prof. Dr. Anna-Lena Scherger und Jannika Böse in der St.-Antonius-Kita Haus der Generationen im Dortmunder Norden wöchentliche Sprachförderung in drei Kleingruppen statt. Die Sprachförderung wird von Mitarbeiterinnen des Fachgebiets in Zusammenarbeit mit Studierenden des Lehramts mit dem Förderschwerpunkt Sprache ausgeführt. Die Planung der Fördereinheiten wird dazu von den Studierenden zunächst im Rahmen eines Seminars vorgenommen. Um den Studierenden neben der schriftlichen Förderplanung auch die Reflexion des eigenen sprachförderlichen Verhaltens zu ermöglichen, wird außerdem jede Fördereinheit videografiert. Anschließend kann auf diesem Weg mit jeder Studentin/jedem Studenten ein individuelles Videocoaching durchgeführt werden, in dem ihre/seine Sprachförderkompetenzen anhand von „Best- & Worst-Practice“ Beispielen reflektiert werden. So entstehen Synergieeffekte, bei denen die Kinder einerseits von der Förderung durch qualifizierte Fachkräfte profitieren und die Studierenden andererseits die Gelegenheit erhalten, supervidierte Praxiserfahrung zu sammeln.
Kontakt: Dr. Nadine Elstrodt-Wefing, TU Dortmund
Laufzeit: Seit 2019 fortlaufend
Finanzierung: Katholische Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH
Projekt "KuMuLi – Kunst, Musik und Literatur im Klinikum Dortmund"
Das Fachgebiet Musik und Bewegung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung kooperiert mit dem Klinikum Dortmund. Im Rahmen dieser Kooperation gestalten Studierende der TU Dortmund unter der Leitung von Frau Dr. Meike Wieczorek ehrenamtlich kreativ-künstlerische Freizeitangebote (Musizieren, Malen, Lesen). Ziel der Angebote ist es, den Kindern und Jugendlichen wichtige positive und kompensatorische Erfahrungen während des Klinikaufenthaltes zu ermöglichen. Abwechslung, Freude und das Erleben und Entfalten der eigenen kreativen Fähigkeiten sind die Hauptzielsetzungen der Angebote.
Das seit über 20 Jahren bestehende Projekt wird von den Studierenden weitestgehend selbstständig organisiert. Vom Einwerben der Spendengelder, über die Entscheidungen von Neuanschaffungen, bis hin zur Arbeit auf den Stationen obliegt ihnen eine große Verantwortung. An dieser wachsen sie nicht nur, sondern lernen auf vielfältigen Wegen für ihr späteres Berufsleben. Das Fachgebiet Musik und Bewegung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung stellt die fachliche und persönliche Begleitung der Studierenden sicher.
Leitung: Dr. Meike Wieczorek
Laufzeit: seit 1998
Finanzierung: Spendengelder, u.a. Leo Club Dortmund „Florian“ (10.300€ im August 2022)
Projekt "TransiMus – Transition und Musik"
Das Fachgebiet Musik und Bewegung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung kooperiert mit der Musikschule Dortmund. Im Rahmen des Projektes MusikLeben 2 des Verbands Deutscher Musikschulen, das durch das BMBF im Bereich "Kultur macht stark" gefördert wird, begleiten Studierende musikalische Angebote der Musikschule. Eine Fachkraft arbeitet in wöchentlich angebotenen Stunden sowohl mit Vorschulkindern in verschiedenen Kindergärten als auch mit Schulkindern der ersten Klasse unterschiedlicher Grundschulen und wird dabei von einem/einer Studierenden unterstützt. So wird Kindern beim Wechsel vom Kindergarten in die Schule durch wiederkehrende musikalische Gruppenstunden ein Gefühl der Sicherheit geboten. Die Studierenden lernen die Inhalte der universitären Seminare in die Praxis umzusetzen und können auf direktes Feedback der Kinder und der Fachkraft reagieren.- Im letzten Kindergarten- und im ersten Schulbesuchsjahr fungieren Studierende gemeinsam mit einer Musikschullehrkraft als Bezugspersonen in einer vom Umbruch geprägten Lebenssituation.
Leitung Gesamtprojekt: Musikschule Dortmund
Begleitung der Studierenden: Dr. Meike Wieczorek
Laufzeit: seit 2018
Finanzierung: BMBF (Förderprogramm Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung)